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HÖCHBERG / Main-Post vom 23.01.2008
(Artikel geschrieben von Ingrid Mrosek)


„Irre Lieder“ sollen Mut machen
Johannes Menzel bringt seine CD heraus


Vor etwa zehn Jahren machte Johannes Menzel eine schwierige Zeit durch: Er litt am Burn-out-Syndrom, begab sich in Behandlung, dann ging auch noch seine Ehe in die Brüche. Diesen Tiefpunkt in seinem Leben überstand der 51jährige mit Hilfe der Psychotherapie, durch die Unterstützung von echten Freunden und nicht zuletzt mit seiner Liebe zur Musik.


Stationen seines von guten und schlechten Zeiten geprägten Lebens hat der Hauptschullehrer in verschiedenen Liedern festgehalten, die er nun, nach dreijähriger Schaffensphase, als CD herausgebracht hat. „Irre Lieder“ ist der Titel der Scheibe. Dabei ist „irre“ im Doppelsinn zu verstehen, einmal als „echt gut“ und zum anderen auch als Synonym für „etwas verrückt“.
Als Künstler hat Johannes Menzel seinen Vornamen auf Jonas abgekürzt, so wie ihn seine Schwester früher nannte.


„Oft hört man Vorurteile gegenüber Menschen mit seelischen Störungen, obwohl diese Krankheiten in unserer Gesellschaft immer mehr zunehmen“, erklärt Menzel den Hintergrund seiner Musik-CD. Sein Ziel sei es, die Vorurteile gegenüber seelisch Kranken ein Stück weit abzubauen.


Außerdem möchte er Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, wie er sie auch einst erleben musste, mit seinen Liedern Mut machen und sie an seiner nun wieder sehr positiven Lebenseinstellung
teilhaben lassen.
Deshalb nennt sich Johannes Menzel nicht nur Liedermacher, sondern auch Mutmacher. Musikmachen gehörte schon immer zum Leben von Johannes Menzel. Seit dem zwölften Lebensjahr spielt er Gitarre, lernte sieben Jahre lang Klavier und gehörte auch zwei Bands an. Sein erstes Lied schrieb der Höchberger, als er 1994 mit einem Freund in Hamburg unterwegs war und einfach aus Spaß als Straßenmusikant auftrat. Sieben Lieder hat Menzel selbst verfasst und komponiert, ein Stück und einen Sprechtext schrieb seine Kollegin und Lebensgefährtin Ute Helbig. Die Songs beschreibt er als ehrllich, authentisch, glaubwürdig und „ohne Gefühlsduselei“.
„Nach drei Jahren harter Arbeit für meine CD gab der gemeinsame musikalische Auftritt mit Kultusminister Siegfried Schneider und der Schulband im Herbst in der Hauptschule Waldbüttelbrunn den Startschuss für meine CD“, erzählt der Lehrer.
Seine Lieder nahm er im heimischen kleinen Tonstudio auf, und bei seinem Neffen Philipp Rummel in dessen Studio in Köln wurden diese dann noch einmal nachbearbeitet und professionell eingespielt.
„Mein Leben ist wieder farbig geworden“, freut sich Johannes Menzel, der gerne lacht und sich offen und selbstbewusst gibt. Nicht nur musikalisch hat er seine Vergangenheit verarbeitet, auch künstlerisch hat er seine Gefühle ausgedrückt und zahlreiche Bilder gemalt. Viele seiner Werke sind auf seiner Homepage www.jonas-menzel.de zu betrachten.
Johannes Menzel steckt voller Tatendrang und hat sich für das neue Jahr viel vorgenommen. Er möchte Kontakt zu psychisch kranken Menschen, unter anderem auch in psychiatrischen Einrichtungen, aufnehmen und für sie auftreten. Weiterhin plant er ein multimediales Bühnenprogramm mit selbst gemalten Bildern, eine sogenannte „Psychotour“, wo es nicht nur Kostproben seiner Musik zu hören geben wird, sondern auch Sprechtexte, Lustiges, Kabarettistisches und Sachen zum Nachdenken, also „ein
Wechselbad der Gefühle“.


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